Die Weisheit des Narren ~ Teil 6
Eine Reise durch die 22 großen Arkanen des Tarot
Die Umpolung deutet das Geheimnis des „Verstellens der Lichter“ an. So befinden sich die Mondsicheln nun im Rockschoß und die Sonne leuchtet vom Haupt des Menschen, so daß der nächste Schritt erfolgen kann: 13. der mystische TOD.
Durch ihn wird jene Zerstörung ausgedrückt, die der Regeneration vorangeht. Das Skelett mit der Sense mäht Köpfe und Hände ab und Papus spricht davon: „Das die Werke des Kopfes (Konzepte) unsterblich werden, sobald sie verwirklicht (Hände und Füße) sind.
Die 13. Arkane steht zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Sie ist das universelle Band der Natur; das Mittel, durch das alle Einflüsse von dieser Welt auf die andere wirken. Was bleibt übrig, wenn die äußere Form zerfällt?
Das feinstoffliche Fluidum, die Seele. In diesem Sinne gießt der Genius der Sonne, der Erzengel Michael, diese feinstoffliche 14. MISCHUNG aus einem goldenen Gefäß in ein silbernes Gefäß.
Dieses Umgießen zu einer neuen Form der Seinsfluida des Lebens, das Wechseln von einem Gefäß in das andere, geschieht, ohne das ein Teilchen davon vergossen wird. D.h. alles bleibt erhalten, was vorher da war und wird dennoch neu gemischt.
Die bisher zurückgehaltenen Fluida als auch die magischen Kräfte, gehen nun in die volle Zirkulation; aktiv und passiv vereinigen sich und so erfolgt der Eintritt des Geistes in die Materie, d.h. es erwirkt sich individuelles körperliches Leben, als auch die Reaktion der Materie auf den Geist.
Wurde umgegossen, die Karten neu gemischt, so erfolgt die erneute Einkörperung und in diesem Sinne ist der Teufel, der Herr der erneuten Formgebung. Der 15. TEUFEL weist eine hohe Ähnlichkeit zum Magier auf, gerade in Bezug auf seine Handhaltung, doch anstelle des magisch-einweihenden Stabes sehen wir bei ihm eine gesenkte Fackel.
Ähnlich wie beim Scheideweg, (6.Arkane) erblicken wir die Polarität Mann und Frau, die beim Gehängten (12.Arkane) die beiden Balken bilden. Symbolisierte die Herrscherin (3. Arkane) den Heiligen Geist, zeigt dieser sich hier nun in die Materie verkehret.
Zwischen 3. Arkane und 15. Arkane steht die 9. Arkane und aus dem Eremiten heraus läßt sich erkennen, das nun „das Schicksal“ (10. Lebensrad) seinen Lauf nimmt. Eine neue Form, auch wenn sie noch so feinstofflich ist, ist immer noch Form und der Herr der Welt gibt der Seele so die Möglichkeit, ihre individuelle Mischung neu zu erproben und in der Welt neue Erfahrungen zu machen.
So Stufe um Stufe weiter schreitend materialisiert sich der Geist mehr und mehr. Die Geisttaube der Herrscherin tritt ein in die sichtbare Welt, wobei der heilige Geist als Gott in der Materie auftritt, es geschieht das, was man „den Fall“ nennt und als Endergebnis zeigt sich die „sichtbare Welt“ im 16. TURM, den Papus „Den Tempel Gottes nennt“. .