Die Weisheit des Narren ~ Teil 5
Eine Reise durch die 22 großen Arkanen des Tarot
Nachdem im Eremit die höhere Gesetzmäßigkeit erkannt wurde, kommt der Eintritt, bzw. erfolgt der Durchtritt in das Das RAD des LEBENS (10. Arkane).
Denn nur hier, innerhalb des Lebenskreises, liegt das Glück in der Anwendung und Umsetzung des Gelernten. Aus Anwendung und Umsetzung der inneren Gesetze, ergibt sich folgerichtig ein immer besserer Zugang zur Inneren Weisheit.
Wurde so auf dem Wege Ruhe und Leidenschaftslosigkeit erreicht, stellen sich Mut und magische Kräfte ein, wie es 11. Die KRAFT offenbart. Hat man die Wahrheit im Inneren erkannt, dann wird man auch Mut haben. Hinter dem Prüfstein der Gerechtigkeit, sind Mut und Stärke das erste Merkmal der Wahrheit; das zweite sind die magischen Kräfte.
Im Einklang mit der Weltenharmonie stehend, klingen im Pfadwanderer nun jene Kräfte an, die der göttlichen Gerechtigkeit entsprechen. Aber der Mensch auf dem Pfade strebt diese nicht an, vielmehr sind sie ein Abfallprodukt des Weges und dienen ihm im weiteren Verlauf als Opfergabe bei der Umpolung im Gehängten.
Das Göttliche ist im Pilger zum Durchbruch gekommen und mit derselben hehren Ruhe mit der die Gottheit (des Magiers) die Welten ins Leben ruft, beherrscht (im Herrscher) und zur Vollkommenheit führt (im Triumphwagen), handelt und beherrscht seine Umgebung derjenige, der in der 11 angekommen, schon einen gewissen Grad von Gottähnlichkeit erlangt hat.
Der Gedanke den der 12. GEHÄNGTE ausdrückt, muß in Zusammenhang mit dem Pilger betrachtet werden. Was im Eremiten angedeutet wurde, vollzieht sich nun in der Umpolung.
Der einsame Pilger, der die Wüstenwanderung hinter sich hat, hängt nun fröhlich strahlend am Balken des Tav, in der Bereitschaft seine äußere Persönlichkeit zu opfern, um Leidenden zu helfen. Aus dem Opfer der himmlischen Liebe besteht die Kette, an der die Sterblichen aus ihrem Elend herausgezogen werden.
Diese Arkane ist der Schlüssel des mystischen Weges bzw. dessen Grundlage, wie die gekreuzten Beine des Gehängten aufzeigen. Das Kreuz ist der einzige mystische Weg aller Völker und an ihm hängt der Heilige der 12. Arkane oder derjenige der etwas Heiliges tut.
Und so hat er seine Füße da, wo sonst der Kopf ist, d.h. er soll lernen in den Füßen zu denken, bzw. seine Basis zum Himmel zu wenden, um sich zum zodiakalen Menschen zu entwickeln.
Verbindet man nun noch die zwölf Astknorren durch Linien miteinander, so lassen sich schnell die Sprossen der mystischen Leiter (Jakobsleiter) erkennen. Auf sehr alten Abbildungen, sieht man in der Armbeuge des Gehängten ein Sack, der in Verbindung zum Beutel des Narren steht. Dieser Sack, angefüllt mit dem Staub der Erde, ist gekennzeichnet durch den Verlust der Münzen, die ganz langsam zur Erde zurück gleiten.
Dank seiner „Umpolung“ verliert sich allmählich die innere Weltenanhaftung des Menschen. Mit der Umpolung wird aber auch das Geheimnis des „Verstellens der Lichter“ angedeutet, daß Gustav Meyrink in seinem Roman „Das grüne Gesicht“ sehr deutlich beschreibt.
Nun befinden sich die Mondsicheln im Rockschoß und die Sonne leuchtet vom Haupt des Menschen, dem die Umpolung die Lichter verstellte, so daß der nächste Schritt erfolgen kann: 13. Der mystische TOD.