Liste der Artikel: Astrologie Aktuell


Zodiak9

Astrologie 9: Schütze ~ Jupiter


Erinnerte uns die Zeit des Skorpions an die eigene Sterblichkeit, an das Gesetz der Wandlung, lernten wir zu sterben, ebenso wie richtig zu trauern und Abschied zu nehmen, so gewannen wir in dieser Zeit Kraft für das kommende, neue Jahr.

So lenkten wir unsere Achtsamkeit auf die transzendente Seite des Lebens. Was geschieht nach dem Tod? Eine wichtige Frage, auf die sich jeder selbst eine Antwort geben sollte. Denn nur das, woran Sie glauben, wird sich auch erwirken. Credendo vides – wer glaubt wird sehen.

Wurde im Skorpion, die Frage nach einem Leben nach dem Tod gestellt, erfolgt mit dem Eintritt der Sonne in das Tierkreiszeichen Schütze (~ 21.11.) fast schon gesetzmäßig die Hinwendung an die transzendente Seite des Lebens.

Die Frage woran glaube ich, bildet sozusagen die Eintrittspforte in jene Bereiche, in denen sich der Schütze aus den Niederungen des Seins erheben möchte, hin zu transzendentalen Bereichen.

In der Natur werden die Tage immer kürzer und die Nächte umfassen nun fast ganze 16 Stunden. Das pflanzliche Leben ist abgestorben und ruht unsichtbar unter der Erde. Die im Skorpion eingeschwemmten Samen verwandeln sich hin zu  neuem Leben. Im Pflanzenkeim wird von nun an die Sehnsucht nach Licht und Sonnenwärme immer größer und steigert sich so immens, das zum Ende der Schütze-Phase hin, die Hülle gesprengt wird und das Grab des Skorpions zur Wiege des neuen Lebens transformiert.

Der zunehmenden Dunkelheit im Außen, begegnet der äußere Mensch mit einem „mehr Licht machen“, was mit überdimensionierten Weihnachtsmännern und üppig dekorierten –Häusern, fast schon gerade zu groteske Formen annimmt.

Die eigentliche Symbolik im Advent, wird oftmals nicht mehr verstanden. Ja es geht um „Lichtwerdung“, denn lat. adveniere bedeutet soviel wie „ankommen“. Nur wo ist hier die Frage! Im Innenraum!> Im Inneren des Menschen soll es Licht werden, deshalb dient die Zeit des Advents der Vorbereitung, der Besinnung, der Beschaulichkeit in das Licht einer Kerzenflamme zu sehen und darüber in die innere Ruhe und ins Betrachten zu kommen.

Doch was erleben wir im Außen in dieser Zeit? Eine seltsame Verdrehung hat hier heutzutage stattgefunden. Anstatt einzutauchen in besinnliche Adventsstunden, kommt eine zunehmende Hektik auf, verbunden mit groß angelegten Einkäufen für das nahende Weihnachtsfest.

Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, sich eigentlich in der Umpolung des Schützen zu befinden, also wie in den Zwillingen zu fühlen, wo nun ein jeder wie wild herum wuselt, damit an diesem Fest, dann endlich alles funktioniert.

Die mangelnde innere Ausrichtung auf das Wesentliche im Leben, sich im Advent den Raum zu geben für eine Zeit des Ankommens im eigenen Inneren, bringt uns emotional in Distanz zu jenem Ereignis, nach dem sich der Mensch in dieser Zeitqualität eigentlich sehnt, nämlich nach der Lichtwerdung im Inneren.

So mag es dann nicht verwundern, dass die allzu großen Erwartungen oft im emotionalen Desaster eines sinnentleerten Festes enden.

Unter der Sonne im Schützen finden wir einen großen Enthusiasmus, oftmals verbunden mit stark idealisierten emotionalen Beziehungen zur Umwelt. Nach erlebtem geistigem Höhenflug steht diesem Enthusiasmus in gleichem Maß eine ebenso starke Enttäuschung gegenüber.

Ein scheinbar tolerantes „Darüberhinwegsehen“ bzw. eine Idealisierung des Partners, indem Eigenschaften in ihm gesehen werden, die dieser - gar nicht/ oder noch nicht – leben kann, führen oftmals zu großen Enttäuschungen in allen Beziehungen. Dies stürzt den Schützen aus den Höhen des Seins, herab in die Niederungen des Lebens und verschafft ihm wieder Bodenhaftung.

Ist der Mensch mit einer Schütze-Sonne völlig auf das Außen ausgerichtet, erlebt man oft eine Aufgeblasenheit verbunden mit einer Selbstüberheblichkeit, die kaum ihresgleichen findet im Tierkreis.

Wo nur noch die Größe des eigenen Lebens-Spiel-Raumes wahrgenommen werden kann, bleibt kaum Platz für die leisen Töne, des veraschenden Feuers im Schützen und nicht selten bremst das Schicksal, den allzu großen Drang sich im Außen zu verspielen aus.

Betrachten man das Symbol des Schützen, ein Pfeil mit einem kleinen Querstrich, dann offenbart sich im Pfeil der Höhenflug ebenso wie im Querbalken die teilweise Rücknahme dieser Aktivierung. Fast schon könnte man sagen eingeschränkt, womit wir dann beim Steinbock wären.

Findet jedoch eine bewusste Hinwendung zu den wesentlichen Lebensthemen im Schützen statt, dann hat man es oft mit Lebenserfahrenen, toleranten als auch Selbsterkenntnis pflegenden Menschen, ohne großen Pathos, zu tun, die sich philosophischen als auch mythischen Studien widmen und nach dem Sinn des Lebens suchen.

Vielleicht nutzen sie die Adventszeit einmal dafür, sich beim Schein einer Kerzenflamme, einen Schütze-Rückblick über ihr Leben zu gönnen, unter der Fragestellung nach dem Sinn des Lebens, nach dem Sinn IHRES Lebens.

Zodiak 9

Feste im Schützen

Am 30.11., dem Andreastag beginnen vielerorts die Bräuche der Dämonenabwehr und des Fruchtbarkeitszaubers. Barbara-Zweige, gepflückt am 4.12. und ins Wasser gestellt, beginnen an Weihnachten zu blühen. An diesen, meist aus Kirsch-, Apfel- oder Birnen bestehenden Blütenzweigen, versuchte der Bauer früher abzulesen, mit welchem Ertrag an Früchten er im nächsten Jahr rechnen konnte.

Im christlichen Kulturkreis beginnt die Lesung der Rorate-Messen, lat. Rorare bedeutet auftauen. Die Gläubigen finden sich noch vor der Morgendämmerung aus dem Dunkeln kommend, in der erleuchteten Kirche ein. Diese Frühmessen werden zu Ehren Mariens (8.12. Maria Empfängnis) gelesen und sie offenbaren ihren Sinn, wenn man hinter Maria, auch die alten Vegetations-Göttinnen Venus, Ischtar, Demeter oder Kore wahrnehmen kann und sie mit dem dunklen Vegetationszyklus gleichsetzt, der nun bald mit der Wintersonnenwende sein Ende hat.

Am 6.12. kommt der Nikolaus, der in Friesland auch Sünnerklas (Sonnen-Klaus) genannt wird und füllt die Schuhe und Strümpfe der Kinder mit kleinen Geschenken. Lebkuchen und Gebildebrote erinnern noch heute an die ehemaligen Opferspeisen, die den Ahnen dargebracht wurden. Wer erinnert sich nicht gerne an den Duft von Großmutters Bratäpfeln im Ofen? Äpfel und Nüsse stehen dabei symbolisch für die stärksten Lebenskeime, denn sie reifen am spätesten und halten am längsten.

Im Schützen werden die guten Geister als auch die aufbauenden Kräfte wieder geweckt und beschworen, damit sie wieder aktiv sind zur rechten Zeit. Und so wurde Weihnachten im 4. Jahrhundert von der Kirche in die Nähe der Wintersonnenwende (21.12.) verlegt.

Ein Symbol der Adventszeit ist der Adventskranz mit seinen 4 Lichtern.
An jedem Sonn-Tag im Advent entzünden wir eine Kerze und vermehren so das Licht. In dieser alten Tradition offenbart sich u.a. auch die Sehnsucht nach dem Licht der Sonne, deren Sonnenbogen ab der Wintersonnenwende wieder aufzusteigen beginnt.

Im christlichen Kulturkreis wird dies mythologisiert im Erscheinen „des Lichts in der Welt“. So erlebt die Suche nach dem Licht der Erkenntnis im Fest von Christi Geburt ihren Höhepunkt. Hat der Mensch in der Schütze-Phase gelernt sich der Sinnfrage des Lebens zu stellen, dann wird er über das Inneres Erleben – ergriffen werden und im Innenraum ankommen - und so kann es – in ihm - Licht werden.

Wird die Adventszeit jedoch nicht für Verinnerlichung und Besinnung verwendet, in dem man sich den wesentlichen Fragen des Lebens stellt, verwundert es kaum, das mit dem Eintreten der Sonne in den Steinbock, dann die Erfahrung der Begrenzung gemacht wird.
Doch davon hören wir ein andermal…

Und so lassen sie mich heute mit einem Gedicht von Goethe schließen:

„Müsset im Naturbetrachten
immer eins wie alles achten,
nichts ist innen
nichts ist außen,
den was drinnen,
das ist draußen,
drum ergreife ohne Säumnis,
öffentlich heiliges Geheimnis.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen

ein Ankommen im Advent

und innere Lichtwerdung

Herzlichst

Ihre Angela Preis-Hartmann
Astrologin + Heilpraktikerin


Liste der Artikel: Astrologie Aktuell