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Astrologie 8: Skorpion ~ Pluto


Im Rhythmus des Inneren Lebens erreichen wir mit dem Eintritt der Sonne in das Tierkreiszeichen Skorpion ( ~ 21.10.) jenen Ort, wo sich das pflanzliche Leben in den Schoß der Erde zurückzieht, aus dem es im Frühjahr hervorgekommen war.

Symbolisch gesprochen verlässt die Sonne nun die Oberwelt und zieht hinab in die Tiefe der Unterwelt. Alles pflanzliche Leben folgt diesem Impuls in die Tiefe. Die Säfte der Bäume und Pflanzen ziehen sich zurück. Die Stürme des Herbstes lösen die Samen und Früchte von den Mutterpflanzen und die sich mehrenden Regenfälle schwemmen sie ein in die Erde. Hierdurch platzen die Fruchthüllen auf und verfaulen.

Scheinbar begraben liegen die Lebenskeime nun fünf Monate in kalter, lebloser Natur. Doch wer gelernt hat, eine analoge Sichtweise des Lebens einzunehmen, der erblickt in diesem Prozeß die transformierenden Eigenschaften der Sonne im Skorpion.

War die zwischenmenschliche Begegnung in der Waage noch voller Leichtigkeit und Nettigkeit, wird nun unter dem transformatorischen Blickwinkel des Skorpions deren Verbindlichkeit überprüft, vertieft und gewandelt.

Die Tendenz des Skorpions seinen Partner besitzen zu wollen, bzw. diesen als Besitz zu betrachten, führt durch die starke Fixierung eine ideale Beziehung führen zu wollen, zur Eifersucht.

Seine stark vorstellungsbetonte Gefühlsausrichtung, bindet die Energien in Richtung seines Ideals, fast schon hinein in eine Design-Beziehung. D.h. alles soll einem (/seinem) Bild entsprechen. Was sich im Leben natürlich nicht durchsetzen läßt und so führt dieses Verhalten regelmäßig in das Opfern der jeweiligen Vorstellung hinein.

Die Erwartungshaltung der Nibelungentreue, die Fragestellung „wann kommt …er/sie… wieder zu mir zurück, zeugen von einem verbissenen„Nicht-Loslassen-Können“.  Das, dass ganze Leben von Vorstellungen und Erwartungen geprägt ist, gehört hier zur Selbsterkenntnis, bevor eine innere Wandlung stattfinden kann. Nicht den anderen verändern wollen, sondern sich selbst (- und seine Einstellung verwandeln) bildet die Basis der Erkenntnis, die den Skorpion zum Phönix aus der Asche werden läßt. -

Das Gesetz des Stirb und Werde, bedeutet auch: „Alles was aufgebaut wurde muß nun wieder abgebaut werden!“ Fand über die Achse betrachtet in der Zeit des Stiers, der Aufbau des äußeren und inneren Lebens statt, so finden wir polar dazu in der Zeit des Skorpions den Abbau, Loslassen, gehen lassen.

In der Natur fegen die Sturmwinde die Blätter von den Bäumen, sie fallen zu Boden und so bildet das im Frühjahr gewachsene, aufgebaute, nun im späten Herbst den Humus für das neue, kommende Jahr.

Dieses Gesetz der Wandlung lässt sich gut in der meditativen Stimmung dieser Zeitqualität erfahren. Vielleicht lassen Sie sich einmal ein auf eine Meditation über das Thema des Absterbens bzw. über den Tod.

Aus meiner Erfahrung mit vielen Gruppen-Meditationen in den letzten 20 Jahren kam dabei nur selten ein Kontakt zum Sterben heraus. Vielmehr führt diese Fragestellung hin zu erhöhter Lebendigkeit, indem der Mensch aufhört jene Dinge, die er noch erleben und erfahren möchte auf die lange Bank zu schieben, … ja später…! Meditativ betrachtend begreift er, er lebt jetzt – und so kommt er in die Gegenwart hinein!

Wer den Mut hat, sich mit dem Sterben auseinander zu setzen, der gewinnt neue Kraft für das Leben; ein Paradox – das heute oftmals übersehen wird.

Denn unsere Gesellschaft lässt dem Sterben nur noch wenig Raum, meist hinter geschlossenen Türen von Altenheimen oder Krankenhäusern. Nur noch selten findet das Sterben im Kreis der Familie statt. Die Alten, jene an der Schwelle zwischen Leben und Tod, vegetieren oftmals nur noch vor sich hin weil wir verlernt haben, dass der Tod ein Teil des Lebens ist.

Nutzen Sie die Zeitqualität der Sonne im Skorpion und fragen Sie sich einmal: Wie viele Tode gab es nicht schon in Ihrem Leben? Es ist nicht das eine große Ereignis am Ende des Lebens, was eine Beschäftigung mit diesem Thema so erkenntnisträchtig macht. Sondern die vielen kleinen Tode dazwischen, die uns halfen, mutigen Schrittes in neue Lebensräume hineinzuwachsen.

Schauen Sie einmal zurück. An der Grenze zwischen Kindheit und Erwachsenem steht der Tod; das Kind muß sterben um zum jugendlichen Erwachsenen zu werden.

In früheren Kulturen wurden diese Schritte von Einweihungsriten wie z.B. die Jugendweihe begleitet.

Bei den Schamanen war es Tradition drei Nächte in der Einsamkeit zu verbringen und sich auf die Suche nach dem eigenen Krafttier zu machen. Sowie der junge Indianer diese Vision hatte, ging er zurück zum Medizinmann, der ihm dann seinen wahren Namen verlieh, danach wurde der junge Indianer, als vollwertiger Krieger in den Stamm aufgenommen.

Die junge Indianerin wurde mit der ersten Menses eingeweiht in die Geheimnisse des Weiblichen. – Reste solcher Traditionen finden wir im christlichen Kulturkreis in der Verleihung der Sakramente, bzw. in der Konfirmation wieder, die im Alter zwischen 14 – 16 Jahren jene Grenze markiert.

Und das Sterben im Leben hört damit nicht auf. Betrachten Sie rückblickend den Abschied aus dem Elternhaus, die erste eigene Wohnung, die erste feste Beziehung, der Wunsch zusammen zu bleiben, evtl. zu heiraten, all diese Ereignisse waren mit einem Sterben verbunden. Das Alte musste hinter sich gelassen werden, um einen neuen Schritt zu wagen.

Aus der jungen Frau, wird mit der Geburt des ersten Kindes eine erwachsene Frau und Mutter. Das Erlebnis der Geburt ist für beide, eine Grenzwanderung zwischen Tod und Leben.

Und es geht weiter, die Familie wächst vielleicht weiter, die Kinder werden älter, irgendwann gehen sie aus dem Haus, Abschied nehmen. Die eigenen Eltern sterben, vielleicht begleiten wir sie dabei. Wir selber werden zu Großmüttern und Großvätern.

Das Rad des Lebens dreht sich weiter und wer genau hinschaut erkennt – Leben und Tod – ergänzen einander, sind die zwei Seiten der einen Medaille. Und nur wer gelernt hat zu leben, der hat auch gelernt zu sterben; bzw. wer gelernt hat zu sterben, der hat auch gelernt zu leben.

Genau daran, wollen uns die Feste in der Zeit des Skorpions erinnern. Lerne zu sterben, lerne richtig zu trauern, Abschied zu nehmen, damit Du Kraft gewinnst für das kommende, neue Jahr.

Und vergiß dabei nicht, die transzendente Seite des Lebens, Allerheiligen, Allerseelen. Was geschieht nach dem Tod? Eine wichtige Frage, auf die sich jeder selbst eine Antwort geben muß; denn nur das, woran Sie glauben, wird sich auch erwirken. Also woran glauben Sie? Das ist fast schon eine Frage für die Sonne im Schützen.  – Doch zuvor betrachten wir noch die Feste im Skorpion

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Feste im Skorpion

Am 24. 10. liegt der Festtag des Erzengels Raphael, dessen Name „Gott heilt“ bedeutet. Wer in der Heiligen Schrift nachliest erfährt, dass er Tobias als Schutzengel begleitete, während dieser auszog Geld und ein Augenheilmittel für seinen Vater zu suchen. - Wäre das Auge nicht Sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken, überliefert uns Goethe. Und jenes Augenheilmittel ist nicht äußerlich gemeint, denn es liegt im, erweiterten Blickwinkel verborgen, unter dem der Mensch das ganze Leben als Zyklus betrachten sollte.

Ein Gedenken an die Ahnen, verbirgt sich hinter all jenen Trauer- und Totenfesttagen, die wir im christlichen Kulturkreis kennen: Allerheiligen - 1.11., Allerseelen - 2.11., Volkstrauertag - 16.11., Totensonntag - 23.11.

Im alten Volksglauben nahm man an, dass in dieser Zeit die armen Seelen aus dem Fegefeuer zurück auf die Erde kämen und dort in mancherlei Gestalt, als Hexen-, Kröten- oder Irrlicht umherirrten. Vielerorts gab und gibt es Prozessionen oder Hausandachten mit geweihten Kerzen, die Leute besuchen die Gräber und stellen Lichter auf.

Aus England und den Vereinigten Staaten ist in den letzten Jahren „Halloween“ herübergeschwappt. Hallow – bedeutet weihen, heiligen und wird vom Erntefest der Druiden abgeleitet. Geblieben sind anstelle des Heiligens, heutzutage nur noch die Lärmbräuche, die der Geisterabwehr dienen sollen, in Form von Spukumzügen hexenartiger Kürbis- und geisterhafter Rübenmasken.

Auch unsere Martinsgans (11.11.) geht auf den alten Runenkalender zurück, der diesen Tag mit einer Gans kennzeichnete, die früher Wodans Opfertier war und Frau Holle zugeordnet wurde. In den germanischen Mythen stirbt der glänzende Baldur durch einen Mistelpfeil und Hermod, ein Sohn Odins reitet in die Unterwelt zu Hel um ihn zurück zu holen. Doch dies ist nur möglich, wenn alle lebenden und toten Dinge der Erde ihn beweinen würden und deshalb ist der November einer der feuchtesten Monate des Jahres geworden. Wurde im Skorpion, die Frage nach einem Leben nach dem Tod gestellt, erfolgt fast schon gesetzmäßig die Hinwendung an die transzendente Seite des Lebens mit dem Eintritt der Sonne in das Tierkreiszeichen Schütze (~ 21.11.)
… doch davon hören wir ein andermal …

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen

eine transformierende Erfahrung

und ein Erwachen in der inneren Lichtwerdung

Herzlichst

Ihre Angela Preis-Hartmann
Astrologin + Heilpraktikerin


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