Liste der Artikelreihe: Tarot ~ Spirituelles Wissen


Die Weisheit des Narren ~ Teil 7

Eine Reise durch die 22 großen Arkanen des Tarot

Papus bezeichnet den TURM, als „Den Tempel Gottes“. Wie hat er das gemeint? Selbst diese Form (innerhalb der 16. Arkane), ist immer noch Form von welcher der Mensch glaubt, daß er sie bestimmen dürfe. Denken wir dabei an das Beispiel der Legosteine aus Sophie`s Welt, die die Grundbausteine der Welt (= früher Atome, heute Quarks o.ä.) verdeutlichen, aber alles ist immer noch Gegenstand.

Wer zurück in den Seinszustand der Einheit will, der wird hier, an dieser Station auch diese Bausteine, noch aufgeben bzw. sie neu mischen müssen; wie der Steppenwolf von Hermann Hesse. Das Gesetz besagt Zerstörung kommt v o r dem neuen Aufbau. Im materiellen Sinne können wir das verstehen, bevor Ei- und Samenzelle nicht vollkommen zerstört bzw. in ihre Urbestandteile aufgelöst wurden (die DNA-Stränge werden voneinander getrennt, gemischt und setzen sich vollkommen neu zusammen), kann daraus kein neues Leben (kein neuer Körper, ein Kind) entstehen.

Solange der Mensch glaubt, er beherrsche die Materie indem er ihre Bausteine nach eigener Willkür zusammensetzt, solange wird ein Blitz den Turm zerstören. Diese Zerstörung gilt aber nicht der Form an sich, sondern dem menschlichen Ego, das die von Gott gegebene Form nicht anerkennen will.

Es geht beim Sturz vom Turm nicht um endgültige Zerstörung, sondern es bleibt immer eine Basis übrig, um den Tempel Gottes wieder bewußt zu errichten; der göttliche Blitz gibt nur den initiatischen Anstoß, damit aus der Zusammenarbeit von Bewußtsein und Unterbewußtsein, der Mensch im Tempel Gottes, zu wahrem Leben erwachen kann.

Dieses ERWACHEN führt in der 17. Arkane, dem STERN dazu, daß die Seele, sich voll bewußt, da erwacht, der Einheit wieder zurückgibt. D.h. die Seele (symbolisiert durch den Schmetterling als auch den Ibis im Hintergrund des Kartenbildes) muß den Körper überleben, der nur ein Ort der Prüfungen ist, (eine vergängliche Blume).

Der Mut aber, um diese Prüfung zu bestehen, kommt aus der Höhe der Sterne. Der Blitz des Turmes eröffnete die Möglichkeit, sich als unsterblicher Anteil der göttlichen Allseele wahrnehmen zu können, d.h. die Immanenz beider Seinsströme wird dem Menschen bewußt, einerseits verkörpert er sich immer weiter, andererseits strebt er dadurch hinauf.

Der Blitz, der ihm den Kontakt zum Wasser des Lebens wieder herstellte und das „Nun bewußte dem Kollektiv dienen“ setzen das Fließen des ewigen Stromes in Gang. Dieser Ewige Strom von oben herab kommend, durch die Amphoren zur Erde fließend, strebt in der Sternenjungfrau, sich nach innen wendend, wieder empor und setzt dabei wie ein Wasserrad, die Räder (= Chakren) der inneren Sterne in Bewegung, die wie die Sterne am Firmament nun zu leuchten beginnen; die Erleuchtung beginnt.

Man könnte auch sagen, absteigender Strom (Involution–Verstrickung) und aufsteigen-der Strom (Evolution- Entwicklung) als auch die Gleichzeitigkeit dieser Bewegung vereinen sich im Menschen, jenseits der Persona (und die Kundalini, steigt als Hoffnungsträger empor).

Der STERN eröffnet den zunehmenden Strom der Lichtwerdung, denn auf dem weiteren Weg (durch die 22 Arkanen) wird es nun zunehmend heller, lichter: Stern, Mond, Sonne. Von der Vielheit der Sterne, führt der Weg zurück zu dem einen Licht. Doch zunächst heißt es den Abglanz des Lichtes zurück zunehmen, bevor man in die Sonne schauen kann.


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