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sonnenstrahlen

Die Mystik von Netzach
Betrachtungen aus dem kabbalistischen Baum des Lebens

sonnenstrahlen

Atmen Sie ein paarmal tief ein und aus, damit es Ihnen leichter fällt, ein wenig in Trance zu gleiten, denn so läßt sich am ehesten das Wesen von Netzach von innen heraus erfahren.


Und so erscheint vor Ihrem inneren Auge ein Lichtstrahl, in dem sich die belebende Kraft der männlichen Säule äußert. Ein Prisma bildet sich im Raum und sie beobachten, wie das einheitliche Licht der Sonne durch das Prisma von Netzach in die einzelnen Farben des gesamten Spektrums aufgefächert wird.

Jede Farbe im Spektrum ist Licht, aber gleichzeitig nur ein Teil des großen einen Lichtes. Genauso verhält es sich auch mit der belebenden Kraft von Netzach.

Netzach verhält sich zu Hod extrem entgegengesetzt. So stark Hod ordnet und strukturiert, so sehr wehrt sich Netzach gegen jede Strukturierung und Regelung, die auf dieser Sphäre als unerträgliche Einengung empfunden wird. Netzach will fließen, durcheinanderwirbeln und sich nach der Unendlichkeit hin frei entfalten.

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Und so wird dem Reisenden auf dem Pfade in der Sephira Netzach die spirituelle Erfahrung von Schönheit und Sinnenhaftigkeit zuteil. So sehr wie Hod die Herrschaft der Vernunft anstrebt, so sehr begehrt Netzach nach Gefühlen und Sinnen.

Und obwohl sich in Netzach die Kraft der männlich-belebenden Säule manifestiert, erlebt man Netzach als Emotion, Triebe und unkontrollierte Gefühlsregungen in einer Art, wie sie dem Wässrigen, dem Emotions- und Gefühlsbereich entstammen, ohne daß zunächst deren Ursprung und Zusammenhang klar wird.

Es ist fast so, als ob sie nackt in einem riesigen Meer von Farben baden. Und so stellen Sie sich nun vor, daß viele Farbtöpfe um Sie herum stehen und Sie beginnen mit ihren Händen diese bunten Farben im Raum zu verteilen. Einfach so, wie es Ihnen gerade in den Sinn kommt, ohne Struktur, ohne Ordnung. Lassen Sie sich leiten von Ihren Sinnen, von Ihrem Gefühl und beobachten Sie, welche Vielfalt so unter Ihren Händen entsteht.

Dann wechselt das innere Bild und Sie gleiten auf die Ebene von Aziluth und so erscheint der Schlüssel zum Tempel von Netzach vor Ihrem inneren Auge, es ist der Gottesname Jod Heh Vau Heh - Sabaoth. In der heiligen Schrift wird er mit "Herr der Heerscharen", aber auch "Herr der Vielen" oder "Herr der Menge" übersetzt.

In diesem Gottesnamen begegnet man dem Prinzip der weiteren Differenzierung und Aufteilung ein- und derselben Kraft in verschiedene, sich von einander unterscheidende Kraftäußerungen, was sich deutlich in den beiden Namenshälften offenbart.

Der Vierbuchstaben-Name - das Tetragrammaton JHVH stellt eine Synthese der vier Elemente dar und der Ausdruck Sabaoth führt diese Ausdifferenzierung weiter fort bis ins Unendliche.

Fast erscheint es so, als würde das energetische Wesen dieser Kraft einen Schleiertanz aufführen und sich mehr und mehr in die vielfarbigen Schleier der Existenz einkleiden in seinem wirbelnden Tanz.

Und wo sich Kräfte in so viel-fältiger Weise tummeln können, da ist Leben in höchstem Maße. So entspricht JHVH Sabaoth dem Gott des Lebens oder auch dem lebendigen Gott.

Sinken Sie in Ihren inneren Betrachtungen nun eine Ebene tiefer, hinein in die Welt von Briah, die Sphäre der Erzengel. Dem Wesen von Netzach gemäß setzt sich der Prozeß der Vervielfältigung auch dort deutlich fort, was sich im dreifachen Namen des Erzengels äußert.

Wie das einfarbige Licht, das ausgestrahlt durch ein Prisma zu buntem, farbigem Licht zerfiel, so zersplittert auch der Name des Erzengels von Netzach auf dieser Sphäre in 3 Teile, nämlich in HANIEL, PHANIEL und AURIEL und jeder der Drei verkörpert einen anderen Aspekt.

HANIEL verkörpert "die Erscheinung Gottes", sein Name bedeutet soviel wie "Ich bin Gott", denn er ist eine Verkörperung des "lebendigen Gottes".

Und so lassen Sie nun in Ihrer Vorstellung, das Bild des Erzengels Haniel vor Ihrem inneren Auge entstehen. Er ist in eine smaragdgrüne Robe gekleidet, die von einem roten Gürtel umschlungen wird. In der linken Hand trägt er eine brennende Öllampe, deren Licht sein Antlitz bescheint und in seiner rechten hält er eine Waage deren Schalen sich in absolutem Gleichgewicht befinden. Eine der Waagschalen enthält die Sinnenhaftigkeit und die andere die Schönheit. Haniels Erscheinung ist weder ganz männlich, noch ganz weiblich, denn sein Wesen strahlt eher Androgynität aus.

Er ist der Erzengel der Erde und alles was mit Erde, Erstarrung und Formgebung zu tun hat, ist sein eigentliches Element.

Auf der astrologischen Ebene verkörpert er die Tierkreiszeichen Stier, Jungfrau, Steinbock.

Bei seinem Namen PHANIEL gerufen, verkörpert er mehr "die Güte Gottes", weshalb ihm in dieser Form auch oft die Funktion des guten Hirten zugeschrieben wird, der seine Schafe beschützt und leitet.

Manchmal wird er auch als "das Gesicht Gottes" bezeichnet, denn in seinen Gesichtszügen spiegelt sich der vielfältige Ausdruck des göttlichen Antlitzes auf der Ebene von Netzach.

Im Tetragrammaton, dem heiligen unaussprechlichen Namen Gottes, vertritt AURIEL das Erdelement. Er verkörpert den Aspekt des Irdischen, denn Auriel ist "das Licht Gottes".

In der Gestalt des Teufels mit der brennenden Fackel verkörpert sich dieses "Licht Gottes", bildhaft dargestellt in der 15. Arkane des Tarot, als Lichtträger von Netzach.

Seine Fackel, sein Licht, ist nach unten gerichtet, denn Auriel ist eng mit dem Walten der Naturkräfte verbunden und sein eigentlicher Platz ist fast schon auf Malkuth.

Der Teufel - Auriel - hat die ausdrückliche Aufgabe, das Licht als Strahlung und Energie in die unterste Sphäre der männlich belebenden Säule zu tragen und es dort in vielfältigen Formen zum Ausdruck zu bringen.

Er ist Luzifer, ein Beiname des Morgensterns, der Venus, der zugleich ein Beiname des Teufels ist, denn der Name Luzifer ist lateinischen Ursprungs und bedeutet eigentlich "Lichtbringer", aus dem lateinischen "lux" = Licht und "ferre" = "tragen, bringen".

Luzifer ist der Widerstand, an dem sich das göttliche Licht erkennen läßt. Licht ist von Natur aus dunkel, solange bis es auf einen Gegenstand, den Widersacher trifft, um durch ihn dann in die Sichtbarkeit treten zu können.

Auriel, dem Lichtträger, verdankt es der Mensch, daß er eine Rose in ihrem Körperkleid betrachten kann, weil die Kraft des luziferischen Lichtes, die Kraft seines Widerstandes, sie auf Malkuth zum Ausdruck bringt.

Allerdings besteht in Netzach die Gefahr, daß man die Energieformen dieser Sephira nicht zur Förderung der Kreativität benutzt, sondern der Triebgebundenheit verfällt und sich nur noch von seinen Emotionen und Wünschen leiten läßt. Dann erliegt man dem verführenden Aspekt von Netzach und bleibt durch die Sinne an die Ketten des Teufels gefesselt, wie dies symbolisch die 15. Arkane des Tarot ausdrücken möchte.

Lösen Sie sich nun aus der Betrachtung Auriels heraus und sinken wiederum eine Ebene tiefer im Baume des Lebens.

Hier trifft man auf der Ebene von Netzach die ELOHIM an, welche "die Scharen der Engel" auf der Ebene von Jezirah verkörpern.

In dem Wort Elohim kommt die Doppelgeschlechtlichkeit dieser Engelscharen zum Ausdruck und der Sphäre entsprechend, kann man sie am ehesten als die Scharen der "Götter und Göttinnen" bezeichnen, in denen sich die vielfältigen Aspekte und Ausdrucksformen der Kräfte von Netzach verkörpern.

Bereits auf dieser Ebene erweist sich Netzach als die Sephira der Polarität. Und so entsprechen die Elohim den personifizierten Göttern und Göttinnen aller Religionen, die sich in irgendeiner Art und Weise als ein Natur-Prinzip verkörpern, doch wirken sie innerhalb der Sphäre von Netzach noch anonym.

Hier trifft man all die naturbelebenden Geister, wie z. B. die Flußgötter und die Quellnymphen, deren Bilder nun in Ihrem Inneren auftauchen.

Auch die ELEMENTALE, die Geister der Elemente, manifestieren sich auf Netzach. Tanzend, wie in einem Reigen, tauchen Sie nun in Ihnen auf. br />
Auch die ELEMENTALE, die Geister der Elemente, manifestieren sich auf Netzach. Tanzend, wie in einem Reigen, tauchen Sie nun in Ihnen auf.

Sylphen, die Geister der Luft, sowie Salamander, die Feuergeister, als auch Nixen und Undinen, die Geister des Wassers und die Geister der Erde, die Gnome und Zwerge ziehen vor Ihrem inneren Auge vorbei und vereinen sich zum Gesicht der Natur.

Verwendet man so bewußt die Homöopathie als Integrationshilfe auf dem Weg, entpuppt sie sich als ein geniales magisches Mittel, alle Nicht-Identifikationen aus dem Unbewußten heraus umzupolen und es wird möglich, sich diese Wesensanteile über den Spiegel der Welt wieder zurück zu erarbeiten. (und sie wieder ins Bewußtsein zu integrieren).

Auf der Ebene von Netzach wohnen all diese Gestalten. Doch Netzach ist nicht der Ort, an dem man einen magischen Kontakt zu ihnen herstellen sollte. Die latenten Kräfte des Chaos von Chockmah sind an dieser Stelle der männlichen Säule noch zu stark, befindet sich Netzach doch noch vor der konkreten Ausformung und Struktur und der Wanderer auf dem Pfade kann hier leicht in einen Rausch verfallen.

Man nennt das dann z.B. einen Tiefenrausch beim Tauchen oder einen Höhenrausch beim Fliegen. In diesen Rauschzuständen, den Vorstufen außerkörperlicher Erfahrungen, kommt der Mensch in Kontakt zu jenen elementaren Wesen.

Wird er nicht durch die ausbalancierenden Kräfte eines Rituals von Hod aus geschützt, kann er im Tiefenrausch versinken und nicht mehr emportauchen aus diesem Abgrund.

Gleiten Sie nun in Ihren Betrachtungen auf eine weitere Ebene der Elohim von Netzach, hinein in die Welt des Künstlers, denn Netzach ist die Quelle, aus der seine Inspiration entspringt.

Netzach erweckt kreative Lüste im Inneren des Menschen und jetzt auch in Ihnen, denn hier lebt die Kunst in ihrer "Noch-Nicht-Offenbartheit". Alle latenten Sehnsüchte von Kreativität steigen nun in Ihnen empor, die Sehnsucht etwas kreativ ausdrücken zu wollen und der Wunsch nach einem inspirierenden Moment.

Stellen Sie sich einen Dichter vor, der durch die Kraft der Liebe zu "seiner Muse" inspiriert wird, wenn er in minniglicher Liebe schwelgt wie DANTE zu seiner "Beatrice".

Und einem Dichter gleich, der in vielfarbigglühenden Liebesträumen schwelgt, reift nun auch in Ihnen die Blume der Inspiration heran.

MOZART`s Musik kommt Ihnen in den Sinn, wie er schöpft, all die beschwingten Kreationen seiner Musik, aber auch die latente Möglichkeit hier in ein Chaos hinein zufallen, erahnen Sie jetzt.

Denn Mozart erlag der Trieb- und Gefühlssphäre von Netzach und konnte sich aus ihr nicht mehr lösen, da ihm das Messer von Hod fehlte.

Netzach ist die ursprüngliche Welt des Künstlers. Doch um ein Kunstwerk zu schaffen bedarf es nicht nur der Sphäre von Netzach, sondern auch der Hilfe von Hod, sonst entsteht Tohuwabohu. Auch Michelangelo schöpfte dort seine genialen Werke.

Vor Ihrem inneren Auge erscheint das Bild eines Marmorblocks und Sie werden zum Künstler. So wie Michelangelo beginnen Sie mit Hilfe der Kraft der weiblichen Säule - von Geburah und Hod - alles Überflüssige dieses Steinblockes abzuschlagen, solange bis die Gestalt des David`s in formvollendeter Schönheit vor Ihnen steht.

Sie betrachten Ihr Kunstwerk und erspüren nun auch jene Traurigkeit, die entsteht, wenn das Werk vollendet ist. Denn das, was der Künstler als Bild in seinem Inneren trägt, ist immer viel vollkommener, als das, was er durch seiner Hände Werk auszudrücken vermag.

Und genau wie ein Künstler haben auch Sie Schwierigkeiten, sich in der Welt zu ernähren und können ihr Kunstwerk schlecht verkaufen. Doch ist die Arbeit des Künstlers getan, kommt alsbald der Schmerz des Abschieds, der ebenfalls zu diese Sphäre gehört.

Lenken Sie Ihren inneren Blick weiter zur Betrachtung des astrologische Kraftprinzip von Netzach auf der Ebene von Assiah. Es ist Venus-Aphrodite, die hier vor allem in ihrem Aspekt als "Göttin der Liebe" zum Ausdruck kommt.

Denn es ist die Kraft der Liebe, welche die Kunst im Menschen erweckt, jene Kraft, die zwischen zwei verschieden gearteten Polen fließt und so ein Ausdruck der Lebendigkeit und des Lebendigseins von Netzach ist.

Am Baum des Lebens ist Netzach ein ausgesprochenes Reservoir von Kraft, denn die Venuskraft ist hier in ihrer größten Potenz verkörpert.

Und so gibt es noch weitere Symbole von Netzach auf Assiah, als da wären die Lampe, der Gürtel, die Rose, die Taube und der Smaragd.

In der LAMPE zeigt sich erneut der Strahlungs- und Licht-Aspekt der männlich belebenden Säule. Aladin`s Wunderlampe kommt Ihnen vielleicht in den Sinn.

Die mit Öl gespeiste Lampe und das Olivenöl darin symbolisieren die Sonnenkraft, jene Lichtkraft, die die Sephira Netzach von Tiphareth erhält.

Das Öllämpchen mit der kleinen Flamme wird damit zum Ausdruck des Lichtes, das herniedersteigt in der belebenden männlichen Säule, wobei es mehr und mehr an Intensität verliert.

Die kleine konzentrierte Flamme von Netzach ist der genaue Gegenpol zur Licht-Fackel von Chockmah. Das „ewige Licht“ im Inneren einer Kirche verkörpert diesen Lichtaspekt sehr deutlich.

Denn die kleine Flamme des ewigen Lichts birgt die Erinnerung an das Wesentliche in sich und es überbrückt mit seinem steten Glanz jenen Zwischenraum an Zeit, der zwischen zwei Ritualen liegt.

Hier begegnet Ihnen Auriel als Lichtträger in verdinglichter Form, der als die kleine, reduzierte Flamme einer Öllampe nach Assiah hinein wirkt.

Auch das die Flamme nährende Öl hat Eigenschaften, die zu Netzach gehören. Das Öl kommt von der grünen Frucht der Olive, die damit die gleiche Farbe trägt wie die Sphäre Netzach auf der Ebene von Briah.

Auch der GÜRTEL ist ein weiteres traditionelles Symbol von Netzach. Seinem Wesen nach ist er eng mit Venus-Aphrodite verbunden, die in diesem magischen Gürtel ihr Geheimnis verbirgt, denn der Gürtel läßt jeden in glühender Liebe zu seiner Trägerin entbrennen.

Stellen Sie sich vor, wie sich – gerade jetzt – ein solcher Gürtel jetzt um Ihre Hüften windet und wie durch sein Gewicht, das leichte Streicheln eines schleierartigen Gewandes auf Ihrer Haut zu spüren ist.

Sinnen Sie ein wenig darüber nach, daß die Art und Weise, wie dieser Gürtel sich um Ihre Hüften windet, darüber entscheidet, ob Sie nackt oder bekleidet sind, denn ein loses Gewand läßt sich durch ihn entweder ein wenig mehr öffnen oder schließen.

Nackheit ist der sinnliche Aspekt der Venus auf Netzach und symbolische Nacktheit zeigt den Menschen an sich, noch bevor er sich dem ordnenden Prinzip von Hod weiter unterstellt und sich somit weiter bekleidet.

Auch ist "das Gegürtet-Sein" einer Robe, wie z.B. beim Eremiten im Tarot, ein Ausdruck des "Angebunden-Seins" an die große Kette der Analogien, die hinauf führt zu Kether auf Aziluth.

Das Bild einer Rose entsteht nun vor Ihrem inneren Auge, eine ROSE mit Blüten und Dornen, die ein weiteres wichtiges Symbol dieser Sphäre ist. In der Kombination mit dem Kreuz ließ sie sich bereits auf Tiphareth finden.

Die vielblättrige Rosenblüte drückt die vielfältig wirkenden Kräfte der Elohim aus und als Ganzes ist der Rosenstrauch ein Sinnbild des Lebens und des Sinnenhaften in der Sphäre von Netzach.

Vor allem aber die rote Rose getränkt mit dem Blut von Adonis, ist damit die Verkörperung von Lebendigkeit und Lebenskraft.

Und so gehören auch die Dornen zu Netzach, ist doch die Gefahr der Verletzung auf dieser Ebene sehr groß, da hier weder Gesetze noch Vorschriften anerkannt werden.

Aber auch das der Venus verbundene Symbol der TAUBE in ihrer schwebenden Haltung zwischen Himmel und Erde ist ein bestimmter Aspekt von Netzach.

Die Taube ist das Symbol der Reinheit. In der Heiligen Schrift im Alten Testament ist die Colomba jener himmlische Bote, der das Sinken der Wasser ankündigt, indem sie Noah einen blühenden Ölzweig in die Arche zurückbringt.

Erst nach dem dritten Aussenden der Taube, bringt sie diesen Zweig als Botschaft und deutet damit an, das die "Liebe Gottes" sich in dem nun wieder beginnenden Manifestations-Zyklus zeigt, denn in NOAH`S Arche" finden sich die versammelten "Archetypen" der gesamten Schöpfung wieder, der gesamte Tierkreis, der Zodiak.

Als schwebende Taube ist sie ein Symbol für die Überbrückung der Polarität, denn sie ist sowohl im Himmel als auch auf der Erde zu hause, was sich in ihrer schwebenden Haltung zwischen diesen beiden Ebenen ausdrückt.

Mit der Rose und der Taube als auch all den anderen Symbolen sind Sie in Ihren Betrachtungen immer weiter in die symbolische Welt der Bilder hineingeglitten, die sich deutlich von den abstrakten und geometrischen Formen der übrigen Sephiroth unterscheiden, denn alle Bilder werden ab Netzach immer lebendiger und naturhafter.

Eine smaragdgrüne Atmosphäre hüllt Sie nun ein wie ein Meer, denn ein tiefes Smaragdgrün ist die vorherrschende Farbe von Netzach. Und vor Ihrem inneren Auge funkeln smaragdene Edelsteine als mineralische Symbolträger der Sphäre von Netzach auf Assiah.

Zusammengenommen ergeben die Symbole von Netzach eine vollständige Darstellung der Involution am Lebensbaum, der grüne Smaragd verkörpert das Mineralreich, die Rose führt hinein in die Pflanzenwelt und die Taube ist der Repräsentant des Tierreichs.

Am Ende dieser Trinität steht der Mensch an sich, der im Zustand der Nackheit am ehesten den Kontakt zu den elementalen Naturkräften aufzunehmen vermag.

Und so kommen Sie am Ende Ihrer Reise an die Betrachtung des magischen Bildes von Netzach, einer wunderschönen, venusisch, nackten Frau mit Bart.

Netzach befindet sich auf der männlichen Säule der Gnade und die Merkmale des polar entgegengesetzten Geschlechtes haben hier bereits einen starken Einfluß gewonnen.

Alles hat sich in Form von "ideellen Bildern" bereits so stark verdichtet, das - um der Balance willen - hier eine Korrektur geschaffen werden muß und so erscheint im magischen Bild die bärtige Frau.

Der Bart als ausgesprochen männliches Attribut ist ein Symbol der Kraft und drückt noch einmal mehr das freie Strömen der Energien von Netzach aus.

In der Geschichte der Zeit gab es bereits einmal eine Frau, die sich mit einer Bartperücke bekleidete. Es war Hatschepsut, die einzige bisher bekannte weibliche Pharaonin.

Auf der männlichen Säule von Netzach findet sich deshalb auch ein weibliches Bild vor, weil Gott hier, bezogen auf den Schöpfungsaspekt, nun langsam immer weiblicher wird, denn in Tiphareth opferte er seinen Willen und war bereit, zugunsten der Manifestation immer weiter in die Form hineinzugehen.

Und so ist der Bart, als Symbol der Kraft, ein Hinweis darauf, das Gott nun langsam immer weiblicher wird, das er zur Frau wird.

Der Mensch, als ein Schöpfungsanteil, ist von weiblicher Natur, er trägt Männliches und Weibliches in sich verankert. Die Frau, das Weibliche, ist stark geworden auf Netzach, sie ist das Synonym hinter dem Menschen.

Venus, besonders in ihrem zodiakalen Zeichen der Waage, ist die zerstückelte Vielfalt des Lichtes. Hier gibt es viele schillernde Farben und die Kunst ist auf dieser Ebene zu finden.

Kaph, der 29. hebräische Buchstabe, kennzeichnet diesen Weg, der durch das Zeichen Fische, als auch Demut und Ohnmacht symbolisiert wird, er vereint mit dem Künstlerischen.

Alles, was der Mensch als Kunst empfindet, entspricht in Harmonie und Proportion immer dem goldenen, göttlichen Schnitt.

Empfindet der Mensch ein Kunstwerk als schön, so ist etwas in dieses Werk hinein geflossen, was zur Vollkommenheit hinstrebt, etwas was den Menschen rückverbindet. Und Tanz, Kunst und Musik drücken diese Sehnsucht nach Vollkommenheit aus.

Venus verkörpert in ihrer Waage-Ausprägung das Streben zurück zur Einheit und hat hier bereits einen stark männlichen Charak-ter, denn die Kontaktaufnahme der Waage hat einzig zum Ziel, wieder vollständig zu werden. In dieser Hinsicht ist sie ein männliches Luft-Zeichen und lernt nur aus der Begegnung.

Harmonie herzustellen ist ihr Ziel und die Frau mit dem Bart verkörpert diese männliche Waage-Venus, so wie die Stier-Venus das rein Weibliche zur Geltung bringt.

Schwelgen Sie nun noch ein wenig in fließenden Farben und Formen, in sinnlichen Düften und harmonischen Klängen und tauchen dann auf aus dem minotaurischen Labyrinth von Netzach, in dem man sich reichlich verirren kann, wenn man nicht über den roten Faden der Ariadne, der Seele, verfügt.

Tauchen Sie auf aus allen Sehnsüchten, Farben und Formen, um dem Streben nach weiterer Ausformung im Baume des Lebens nachzugeben und weiter zur Sephira Hod zu fließen.

Und vielleicht verstehen Sie nun ein wenig mehr von dem geheimen Wesen von Netzach, das Goethe so treffend beschrieb:
"Müsset im Naturbetrachten
immer eins wie alles achten;
Nichts ist drinnen, nichts ist draußen,
Denn was innen, das ist außen.
so ergreifet ohne Säumnis,
heilig öffentlich Geheimnis.

Freuet euch des wahren Scheins,
Euch des ernsten Spieles,
Kein Lebend`ges ist ein Eins,
Immer ist`s ein Vieles. "


Eine kleine Flammenbotschaft vom Baum des Lebens sendet Ihnen

Angela Preis-Hartmann



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